Manaus/Amazonas (4 Tage)


Wetter: Hitze ca. 38° mit einer gefühlten Luftfeuchtigkeit von 99%


Mit dem Flieger ging es von Foz do Iguacu über Rio de Janeiro nach Manaus mitten in das Amazonas Gebiet. Schon im Flieger konnten wir uns einen Eindruck über das Gebiet verschaffen. Wir flogen stundenlang über grüne Baumwipfel. Es muss also was dran sein, wenn man über die „Lunge der Erde“ spricht.


Tipps für Manaus:


1. Manaus ist die Hauptstadt des Bundesstaates Amazonas und liegt am Rio Negro, welcher in den Amazonas mündet. Die Stadt war für uns Ausgangspunkt zu unseren 3 Tages-Trip in den Amazonas.

 

Mit dem Auto fuhren wir zum Hafen, wenn man diesen denn so betiteln kann. Baufällige, aber offensichtlich fahrbare Boote reihten sich aneinander. Wir stiegen also in unsere Nussschale und schipperten 1 Stunde über den Rio Negro und Amazonas. Weiter ging es mit dem Auto, wir sammelten auf den Weg noch ein paar Leute ein, Fleisch und Gemüse. Nächster Stopp, in the middle of nowhere, wieder in ein Boot umsteigen und wieder ca. 1 Stunde über den Fluss schippern. Rechts und links säumten wackelige Holzhütten das Ufer und es zeigte sich schon das eine oder andere exotische Tier. 

 

Nach einer Weile erreichten wir unsere wunderschöne Lodge (Juma Lodge). Alles kleine Holzhäuser auf Stelzen, alles offen, kein  Strom (nur 1 Stunde am Mittag und 1 Stunde Abends), kein warmes Wasser, aber total gemütlich und ursprünglich. Wir wurden unserem Guide zugewiesen und erkundeten das Areal.


In den nächsten Tagen hatten wir viel auf dem Programm. Unter anderem stand auf unserer Agenda: Dschungelwanderung, Piranha-Angeln, Kaimane in der Nacht beobachten, Besuch eines Dorfes etc.


Unser Piranha-Angeln fand in der Abend-Dämmerung statt. Ich dachte, dass wäre ein leichtes Unterfangen und vor allen Dingen spektakulär. Blutiges Hühnerfleisch ins Wasser, der halbe Amazonas schäumt von herumspringenden und fresswütigen Piranhas und das Fleisch ist in 2 Sekunden weg. Nix da. Wir brauchten 3 Anläufe an 3 verschiedene Stellen bis der erst Piranha lustlos am Fleisch rumknabberte. Schließlich fingen wir endlich einen Piranha und begutachteten die Zähne. Die sehen schon wild aus und tun bestimmt auch richtig weh, aber die Amazonas-Prianhas scheinen einfach etwas faul zu sein oder man muss vorher eine Tonne Blut ins Wasser kippen bevor die sich regen. Wir schmissen also das Vieh wieder ins Wasser und angelten ein bisschen weiter. Ich glaube wir haben immer wieder den gleichen Piranha an der Angel gehabt. Armes Ding!


Die Dschungelwanderung empfand ich als meine persönliche Herausforderung. Wir mussten lange Kleidung anziehen und festes Schuhwerk und dann ging es in den Dschungel. Bei feuchten 40° in langer Kleidung, ohne ein Lüftchen, ging die große Schwitzerei sofort los. Ein Amazonas-Bewohner lief (leicht bekleidet) mit einer Machete voraus und schlug uns quasi den Weg frei. Er zeigte uns allerlei überlebenswichtige Tricks, wie man sich z.B. vor Moskito schützt indem man sich mit Ameisen (!) einreibt. Das ergab einen käsigen Geruch und das mögen die Moskitos nicht. Neugierig wie ich bin, habe ich es gleich an mir ausprobiert. Nun war ich nicht nur am schwitzen sondern hatte tote Ameisen an meinen Armen kleben und stank nach Käse. Super!


Wir bastelten uns Fächer, machten Morsezeichen an den Bäumen, aßen Maden, die erstaunlicherweise recht lecker nach Kokosmilch schmeckten und wanderten immer weiter ins Dickicht.


Der Guide wies uns darauf hin die Blätter von den Bäumen und Sträuchern wenn möglich nicht anzufassen, da giftige Schlangen und Spinnen oft auf den Unterseiten sitzen würden. Meine Nerven waren damit am Ende, denn egal wie dünn ich mich machte, mich haben ständig die Pflanzen berührt und gestreift. Panisch guckte ich sekündlich an mir herunter ob eine Spinne oder irgendwas anderes an mir kleben blieb. Furchtbar!
Es ging zum Glück alles gut aus und wir sind irgendwann aus der grünen Hölle wieder herausgekommen und keinem war etwas passiert.

 

Noch ein paar Worte zu Manaus. Es lohnt sich für ein paar Stunden durch die Stadt zu bummeln. Sie ist mehr als skurril. Beispielsweise kann man sich am Straßenrand für ein paar Münzen den Blutdruck messen lassen….??? Wahrscheinlich wegen der Hitze???

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